17.05.2020

Vergiftungsfall in Saarwellingen

45 Bienenvölker wurden Opfer eines Gift-Frevels

 

Saarwellingen 15.05.2020. Vergangenen Freitag machten drei Imker eine schreckliche Entdeckung bei ihren Bienenständen nahe eines Akazienwäldchens bei Saarwellingen. Insgesamt 45 Bienenvölker wurden mittels einer weißen, schaumartigen Paste vergiftet. Die Polizei ermittelt.

 

Als Hobbyimker Thomas Kirsch vergangenen Freitag zur Wochendurchsicht an seine Bienenvölker fuhr, merkte er schon beim Aussteigen aus dem Auto, dass etwas nicht stimmte. Trotz bestem Flugwetter war es für einen Bienenstand sehr ruhig. Mit einem Imkerkollegen hatte er insgesamt 13 Völker in das Akazienwäldchen nahe Saarwellingen gestellt, um dort den begehrten Akazienhonig zu sammeln. Die Bienen waren bei bester Gesundheit und Thomas Kirsch hatte mit dem zuständigen Förster einen Pachtvertrag für den Bienenstandort abgeschlossen. Statt fleißig sammelnder Bienen fand er jedoch stark dezimierte Völker vor. Auf dem Boden der Bienenkästen lag eine 3cm dicke Schicht toter Bienen und Rückstände einer weißen schaumartigen Paste.

Volker Löw, Bienensachverständiger aus dem Kreis Saarlouis, wird öfter zu solchen Fällen hinzugezogen. Wirkliche Vergiftungen in einem solchen Ausmaß hat er jedoch noch nie erlebt. Der Schaden wurde durch den örtlichen Bienensachverständigung aufgenommen. Es ist möglich, dass es sich in diesem Fall um Frevel, also eine gezielte Schädigung der Bienenvölker, handelt. Um dies jedoch einwandfrei zu bestätigen werden Proben an das Julius-Kühn-Institut in Brauchschweig gesandt.

Thomas Kirsch ist derweil fassungslos über diese Tat. Neben ihm sind noch zwei weitere Imker und insgesamt 45 Bienenvölker betroffen. Seine Völker hat er bereits von dem Standort entfernt, ansonsten kann er wenig ausrichten. Allein die Hoffnung bleibt, dass einige seiner Völker die nächste Woche überleben, damit er sie zumindest bis zur Einwinterung wieder erstarken lassen kann.

Wer sachdienliche Hinweise in diesem Fall hat, soll sich bitte bei der Polizeidienststelle Lebach, Am Markt 3, Tel. 06881/7040 melden.