Einstieg in die Imkerei

Der Einstieg in die Imkerei ist glücklicher Weise gar nicht so schwer, denn eine besondere Stärke der Imkervereine im Saarland besteht darin, Nachwuchs zu gewinnen und den Jungimkerinnen und Jungimkern das notwendige Wissen für einen guten Start in die Imkerei zu vermitteln. Nur so ist es möglich, dass der Landesverband Saarländischer Imker Jahr für Jahr mehr als 10% an Neumitgliedern hinzu gewinnt. Die Motivation mit der Imkerei zu beginnen ist sehr vielfältig. Manche möchten Honig aus dem eigenen Garten ernten, anderen liegt die Bestäubung ihrer Obstwiese am Herzen und wieder andere freuen sich am emsigen Treiben der Honigbienen in ihrem Blumenbeet. Zunächst treibt viele Interessenten an der Imkerei die Frage des Zeitaufwandes um. Das Bienenjahr dauert (je nach Wetter) von März bis August. Das bedeutet, dass Imkerinnen und Imker zwischen September und Februar zwar ein waches Auge auf ihre Völker haben, aber dann keine regelmäßigen Arbeiten verrichten müssen. In der Bienensaison selbst beträgt der Zeitaufwand für zwei Völker etwa eine Stunde pro Woche und ist damit überschaubar.

Imkervereine erleichtern den Start

Vor dem Einstieg in die Imkerei ist der frühe Kontakt zu einem der beinahe hundert Imkervereine im Saarland sehr zu empfehlen. Hier gibt es Ratschläge rund um den Start in die Imkerei. Vereinsabende bieten die Möglichkeit mit den Vereinsmitgliedern in Kontakt zu treten. Viele Vereine und alle Kreise bieten Schulungen für Neuimkerinnen und Neuimker an. Beim Start ist die Anleitung durch sachkundige und erfahrene Imkerinnen und Imker in den Vereinen unbedingt notwendig, denn sonst kann man die Freude am neuen Hobby rasch verlieren. Neuimkerinnen und Neuimkern werden in den Vereinen häufig von einem Imkerpaten betreut, der Jungimker durch ihr erstes Bienenjahr begleitet. Youtube & Co. sind hier definitiv schlechte Ratgeber. Sicher gibt es auch online Fachfrauen und Fachmänner. Allein ist es zu Beginn nicht auszumachen, wer der vielen Fachleute nun recht hat. Imkerkurse beginnen üblicher Weise Anfang des Jahres und sind in der Regel rasch ausgebucht. Es ist also ratsam, sich bereits vor Weihnachten an einen Verein oder Kreis zu wenden. Deren Anschriften sind auf der Homepage des Landesverbandes saarländischer Imker e.V. unter zu finden.

Was gilt es zu beachten?

Für den Start in die Imkerei ist übrigens kein großes Grundstück oder ein enormer Garten notwendig. Auch in einer Reihenhaussiedlung ist Bienenhaltung möglich, solange die Rücksicht auf die Nachbarn nicht zu kurz kommt. Bienenhaltung erfreut sich mittlerweile auch in der Stadt großer Beliebtheit. Andere Imker nutzen – wenn keine eigene Örtlichkeit zu Verfügung steht – das freundliche Angebot eines Naturfreundes oder von Unternehmen die Bienen auf einem kostenlos verfügbaren Grundstück zu halten.

Einführende rechtliche Hinweise finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Das Weihnachtsfest bietet im Übrigen die Gelegenheit sich mit einigen unverzichtbaren Utensilien für den Start in die Imkerei beschenken zu lassen. Ein gutes Imkerbuch, Handschuhe, eine Imkerjacke, ein Smoker (Rauchapparat) und ein Stockmeißel gehören zu den unerlässlichen Ausstattungsgegenständen eines jeden Imkers. Die Imkerei ist leider kein günstiges Hobby. Zwar bekommen Jungimkerinnen und Jungimker ihr erstes Ablegervolk häufig geschenkt, aber eine Beute (so nennen Imker den Holzkasten, in dem die Bienen wohnen) kostet gut 150 Euro. Startet man mit zwei Bienenvölkern, so ergeben sich gleich zu Anfang erkleckliche Ausgaben. Die Imkerfachgeschäfte im Saarland bieten hier häufig Einsteigerpakete und geleiten Jungimkerinnen und Junkimker durch den schier unübersichtlichen Dschungel diverser Gerätschaften und Varianten.

Viele Vereine bieten an, sich in den ersten Jahren Gegenstände – wie eine Schleuder zum Ausschleudern des geernteten Honigs aus den Waben – kostenlos auszuleihen. Darüber hinaus unterstützen viele Kreise im Saarland den Einstieg in die Imkerei. Dazu lohnt also ein Anruf bei der Kreisverwaltung. Der Landesverband bietet vertiefende Schulungen, Lehrfahrten und Vorträge in den Bereichen Bienengesundheit, Zucht und Honig an. Hier sind alle Neuimkerinnen und Neuimker herzlich willkommen. Übrigens ist es nie zu früh oder zu spät mit der Imkerei zu beginnen. Der jüngste Teilnehmer am Sachkundenachweis Honig war neun Jahre alt und das älteste Neumitglied in einem Imkerverein 81 Jahre alt.

Literatur

Über die Biologie der Honigbiene und ihrer Bedürfnisse:

  • Tautz, Jürgen: Phänomen Honigbiene. 2. Aufl. 2012, 25€.
    ISBN-13: 978-3827418456
  • Tautz, Jürgen; Steen, Dietrich: Die Honigfabrik: Die Wunderwelt der Bienen – eine Betriebsbesichtigung. 3. Aufl. 2017, 19,99€.
    ISBN-13: 978-3579086699
  • Seeley, Thomas D.: Bienendemokratie: Wie Bienen kollektiv entscheiden und was wir davon lernen können. 2. Aufl. 2015, 12,99€.
    ISBN-13: 978-3596194070
  • Spürgin, Armin: Die Honigbiene. Vom Bienenstaat zur Imkerei. 5. Aufl. 2012, 9,90€.
    ISBN-13: 978-3800178483

Einführende Imkerliteratur:

Grundwissen für Imker. Schulungsmappe Bienen&Natur. 2017, Einzelpreis 34,90€. Diese Mappe kann in der Regel bei Imkerkursen zu einem günstigeren Preis erworben werden.

  • Bienefeld, Kaspar: Imkern Schritt für Schritt. Für Einsteiger – alle Arbeiten rund ums Jahr. 2016, 14,99€.
    ISBN-13: 978-3440149492
  • Pohl, Friedrich: 1×1 des Imkerns. Das Praxisbuch. 3. Aufl. 2017, 19,99€.
    ISBN-13: 978-3440149454
  • Ritter, Wolfgang: Gute imkerliche Praxis. Artgerecht, rückstandsfrei und nachhaltig. 2016, 29,99€.
    ISBN-13: 978-3800103751