Die Geschichte zwischen Menschen und Bienen ist so alt wie die Menschheit selbst. Bereits die Jäger und Sammler der Steinzeit machten sich auf den süßen Nektar von wilden Bienenvölkern zu stehlen. Als der Mensch sesshaft wurde, entstanden schon die ersten künstlichen Bienenbehausungen. An dieser Stelle soll es jedoch um die Geschichte der organisierten Imkerei und vor allem um die Geschichte des Landesverbandes gehen. Bevor die Historie etwas ausführlicher beschrieben wird, werden die größeren Meilensteine präsentiert.
Zusammenschlüsse von Imkern existierten in der Geschichte Deutschlands immer wieder. Eine der ältesten Organisationsformen waren wohl die Zeidlerzünfte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, die zum Teil auch kaiserliche Privilegien genossen. Dem heutigen Vereinswesen näher standen die aufklärerischen Bienengesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aktiv und für die Entwicklung der Bienenhaltung außerordentlich bedeutend waren. Die ersten Imkervereine modernerer Form entwickelten sich im 19. Jahrhundert. Der älteste Verein wurde 1837 in Weimar gegründet. In der Saarregion ist der Homburger Imkerverein mit dem Gründungsjahr 1857 der älteste Verein.
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden insgesamt drei Dachorganisationen gegründet: Die Wanderversammlung deutschsprachiger Bienenwirthe 1850, der Deutsche bienenwirtschaftliche Zentralverein 1880 und der Deutsche Reichsverein für Bienenzucht 1902. Alle drei dieser Vereine schlossen sich 1907 zum Deutschen Imkerbund zusammen, der mit einigen Unterbrechungen in ähnlicher Form bis heute existiert.
Einen für das Saarland zuständigen Landesverband für Imkerei gab es erst mit der Gründung des Saargebietes nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und den Bestimmungen des Versailler Vertrages. Zuvor waren die heutigen Gebiete des Bundeslandes zwischen der preußischen Rheinprovinz (Regierungsbezirk Trier), des bayerischen Rheinkreises (Regierungsbezirke Speyer und St. Ingbert) sowie kleineren Herrschaftsverbänden aufgeteilt. Für den größten Teil der Region, dem preußischen Teil, fühlte sich der seit etwa 1850 existierende Westphälisch-Rheinische Verein zur Förderung der Bienenzucht und des Seidenbaus verantwortlich. Durch das zum Großteil digitalisierte Vereinsblatt lässt sich die Geschichte dieses Dachverbandes nachzeichnen, so existierten schon früh erste Kontakte zum landwirtschaftlichen Verein im Bezirksverwaltungsort Trier. Nach und nach baute der Verein seinen Einfluss im preußischen Teil der Saarregion aus. Die Seidenraupenzucht nahm immer weiter an Bedeutung ab. Für die bayerischen Gebiete zeichnete sich der Pfälzische Bienenzuchtverein zuständig, in dem der Imkerverein Homburg bereits seit seiner Gründung Mitglied war.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und während der Saargebietszeit versuchten die Vereine weiterhin Kontakt zum westfälisch-rheinischen sowie pfälzischen Verein zu halten, was jedoch immer schwieriger wurde. 1923 wurde schließlich der Landesverband für Bienenzucht im Saargebiet gegründet. Zunächst ging es daran, dass preußische und pfalzbayerische Imker zusammenarbeiteten. Die Kontakte zu den ehemaligen Dachverbänden und ins deutsche Reich blieben weiterhin bestehen. Insbesondere das neugegründete Institut für Bienenkunde in Mayen erregte die Aufmerksamkeit der saarländischen Imker. Hauptaufgaben des Landesverbandes waren die Organisation von Schulungen, die Bekämpfung der Faulbrut sowie die Interessensvertretung der Imkerschaft gegenüber der Saarregierung. Durch die Verwerfungen der Zeit und auftretende Bienenkrankheiten ging der Völkerbestand von 17.394 im Jahr 1923 auf 9.855 im Jahr 1930 zurück.
Durch die Rückgliederung an das Nationalsozialistische Deutschland 1935, für die sich auch viele Imker des Saargebietes ausgesprochen hatten, wurde der Landesverband, die Kreisverbände sowie die Ortsvereine der Landesgruppe Rheinpfalz zugeordnet, die mit anderen Landesgruppen in der Reichsfachgruppe Imker gleichgeschaltet war.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Saargebiet abermals vom Deutschen Reich abgetrennt und erhielt damit endgültig die Grenzen des heutigen Bundeslandes. Auch dieses Mal dauerte es einige Zeit bis im Saargebiet eine neue Dachorganisation entstand. Schließlich wurde 1948 ein neuer Landesverband auf Initiative der Landwirtschaftskammer gegründet. Die erneute wirtschaftliche Angliederung an Frankreich und andere politische Voraussetzungen führten dieses Mal zu einem engeren Austausch zwischen saarländischen und französischen Imkern. Die Saarimker hatten in dieser Zeit eine Art Vermittlertätigkeit zwischen den Kollegen aus Frankreich und Deutschland inne, da auch die Beziehungen zu den deutschen Imkerorganisationen eng blieben. Obgleich die Imker an der Saar auch dieses Mal die Rückgliederung an Deutschland 1957 begrüßten, machten sich viele Sorgen um den potentiellen Wegfall der Wandergebieten in Lothringen und insbesondere in den Vogesen. Die wirtschaftliche Angliederung an Frankreich blieb noch bis Mitte 1959 bestehen, aber man befürchtete diese Gebiete mit der wieder bestehenden Grenze zu Frankreich nicht mehr erreichen zu können. Der Landesverband bat vor allem den Deutschen Imkerbund, in welchen dieser 1957 feierlich eingegliedert wurde, in der Angelegenheit um Mithilfe. Zu diesem Zeitpunkt waren im Landesverband etwa 3.400 Mitglieder in 150 Vereinen organisiert.
Während der Landesverband 1960 noch 2800 Mitglieder mit 20.000 Völkern besaß, nahm die Zahl in den Folgejahren immer weiter ab. Dies war ein allgemeiner Trend innerhalb der in der Bundesrepublik organisierten Verbände. Immer weniger Menschen hielten Bienen im Nebenerwerb, da dies durch eine vernachlässigte Honigpreisanpassung und die Konkurrenz durch Importhonig mit der Zeit unrentabel wurde. Dafür wurde die Bienenhaltung immer mehr zum Hobby. Seit etwa einem Jahrzehnt steigen die Mitgliedszahlen des Landesverbandes wieder, sodass sich auch der Altersdurchschnitt stetig verjüngt.