Trachtbeobachtungen

Um Sortenhonige zu gewinnen wandern manche Imker mit Ihren Bienenvölkern in Regionen, in denen bestimmte Trachtpflanzen (z.B. Robinien (Akazien), Raps, Esskastanie, Tanne, Fichte, Sonnenblume etc.) vermehrt vorkommen. Die Bienenvölker sind auch während der Wanderungen darauf angewiesen, dass sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Um den Imkern die Planungen für ihre Wanderungen gezielt zu ermöglichen und die Aufstellung von vielen Völker ohne ausreichende Tracht zu verhindern wird die Trachtentwicklung beobachtet. Dabei werden zum Einen die Trachtpflanzen/-tiere und ihre Entwicklung betrachtet (Blühphasenmonitoring oder Lausbeobachtungsringe) oder unter einzelnen Völkern Waagen angebracht (Stockwaagen), die die täglich Gewichtszunahme (Tracht) oder Gewichtsabnahme (keine Tracht) dokumentieren.

Auch für den Imker der seine Völker ohne Wanderungen führt ist es wichtig über den aktuellen Trachtverlauf Bescheid zu wissen. Die Entwicklung der Bienenvölker ist sehr viel enger an die jahreszeitliche Entwicklung der Vegetation gekoppelt, als an feste Daten. Hinzu kommt eine stete Veränderung der Vegetationszeitpunkte, mit einem in der Regel sehr viel früheren Vegetationsbeginn als noch vor 50 Jahren.

 

Daten über das Internet

Das für das Saarland zuständige Bieneninstitut in Mayen hat eine flächendeckende Trachtbeobachtung in ganz Deutschland ins Leben gerufen, das „Trachtnet“. Hier finden sich immer aktuelle Daten zum

und zu den

Teilnahme an der Datenerhebung

Beide Systeme leben von einer regen Teilnahme, da nur eine möglichst große Datenmenge verlässliche Aussagen und Planungen zulässt. Daher sind alle saarländischen Imkerinnen und Imker aufgerufen sich aktiv an den Datenerhebungen zu beteiligen. Die Teilnahme am Blühphasenmonitoring ist mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zu erreichen. Die Anschaffung einer Stockwaage setzt aber einen größeren finanziellen Aufwand voraus. Der LSI ist bestrebt, in jedem Kreisverband mindestens eine digitale Stockwaage vorzuhalten, deren Daten dem Trachtnet zur Verfügung gestellt werden. Bitte sprechen Sie mit Ihren Vereins- oder Kreisvorsitzenden um entsprechende Anschaffungen über die Verbände in die Wege zu leiten.

Wandern in die Akazie

Das Saarland selbst wird im Mai je nach Witterungsverlauf zum kurzfristigen „Einwanderungsland“ für Bienenvölker. Im Teilen des Landes gibt es größere Akazienbestände, die viele Imker von außerhalb ins Saarland locken. Es ist wichtig, dass diese Wanderungen koordiniert ablaufen, da so kurzfristig sehr viele Bienenstöcke zusammen kommen können.