Bienen- und Insektenweide Einführung

Ernährung von Wild- und Honigbienen

Bienen ernähren sich von Nektar und Pollen, die nicht nur für die Ernährung der einzelnen Biene benötigt werden, sondern auch für die ihrer Nachkommen (Larven). Daher benötigen sie große Mengen, was folgerichtig zu relativ häufigen Blütenbesuchen führt.

Der Nektar dient den Bienen als Energielieferant, der bei der Honigbiene auch für die Aufrechterhaltung des Wärmehaushaltes im (winterlichen) Bienenvolk benötigt wird.

Der Pollen wiederum ist als Lieferant für Eiweiße, Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente die wichtigste Nährstoffquelle der Bienen. Er ist für die Aufzucht junger Bienen sowohl bei Honig- als auch Wildbienen nicht zu ersetzen.

Ein ausreichendes Pollenangebot sichert somit – mit Blick auf die Bestäubungs- und Honigleistung – die Produktivität eines Bienenvolkes und sein Überleben. Auch für die Wildbienen ist die Versorgung mit ausreichend qualitativ hochwertigem Pollen wesentlich für die Überlebensraten ihrer Nachkommen.

Die Verfügbarkeit von Pollen aus ganz unterschiedlichen Quellen sorgt – durch die unterschiedlichen Blühzeitpunkte – dabei für die notwendige Versorgungssicherheit.

Nahrungsangebot im Jahresverlauf

Gerade im Frühjahr spielen die Honig- und Wildbienen für die Bestäubung eine zentrale Rolle. Die Honigbiene überwintert – im Gegensatz z.B. zu den Hummeln – als Volk und steht somit bereits früh im Jahr in ausreichender Volksstärke für eine gute Nutzung der Trachten und damit auch zur Bestäubung zur Verfügung. Die Wildbienen wiederum treten je nach Art saisonal auf und können auch deutlich niedrigere Temperaturen für die Nahrungssuche nutzen als die Honigbiene.

Die Honigbienen im Saarland nutzen regelmäßig drei Haupttrachten. Es beginnt mit der Frühtracht von der Obstblüte im März/April bis zur Honigernte nach der Rapsblüte Mitte Mai. Darauf folgt, im Bereich der größeren mit Robinien (Robinia pseudoacacia) bestockten Flächen – witterungsabhängig und nicht immer verlässlich –, eine „Akazientracht“. Das Bienenjahr endet nach der Ernte der Spättracht Mitte/Ende Juli (Kleebestände, Brombeere, Wildblumen, Honigtau, etc.).

Gesunde und vitale Bienenvölker sind der Garant für eine gute Bestäubungs- und Honigleistung. Der Grundstein hierfür wird nach der Ernte der Spättracht gelegt. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Völker bereits, sich auf den Winter vorzubereiten. Für eine gute Überwinterung wesentlich sind die langlebigen, sogenannten Winterbienen im Bienenvolk. Sie prägen die lange, entbehrungsreiche Zeit vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr und werden von Mitte Juli bis Ende September aufgezogen. Gerade in dieser Zeit sind die Völker also auf eine ausreichende und vielfältige Versorgung mit hochwertigen Nährstoffen angewiesen.

Ausgerechnet in dieser Zeit finden sich mittlerweile aber teilweise erhebliche Trachtlücken, in welchen den Völkern keine oder eine nur unzureichende Versorgung mit Nektar und vor allem Pollen zur Verfügung steht.

Um vitale und leistungsstarke Bienenvölker sowie eine möglichst vielfältige Wildbienenpopulation zu erhalten ist ein permanenter Futterstrom in der Zeit von Februar/März bis Ende September notwendig. Zur Sicherstellung des Nahrungsangebotes für die Honig- und Wildbienen sowie die anderen Bestäuberinsekten und Nützlinge sollte dieses Futter möglichst von einheimischen (Wild-)Pflanzen stammen. Gerade auch im Hinblick auf die „anderen“ Bestäuber (Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Käfer etc.) ist dabei ein möglichst vielfältiges Angebot an Pflanzen wichtig, da die zur Nahrungsaufnahme genutzten Flächen hier zum großen Teil auch Lebensraum im eigentlichen Sinne darstellen. Der Schwerpunkt mit imkerlichem Blick auf die Honigbiene ist auf die Versorgung im zeitigen Frühjahr (Februar/März) und vor allem im Spätsommer/Frühherbst zu legen. Gut gemeint aber leider nicht hilfreich ist eine unnatürliche Trachtsituation im Oktober/November durch spät gesäte Kulturpflanzen. Durch die Nutzung dieser Trachten kommen die Völker aus ihrem jahreszeitlichen Rhythmus und werden zusätzlich belastet.

Übersichtsartikel/Broschüren

Lernmodul Bienenweide

Das Lernmodul der Website „Die Honigmacher“ ist über den folgenden Link zu erreichen:

Bienenweidekatalog Baden-Württemberg