Bienenkrankheiten im Überblick

 

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Bienenkrankheiten – Erkennen, Vorbeugen, Handeln

Gesunde Bienen sind die Grundlage einer erfolgreichen Imkerei. Leider gibt es verschiedene Krankheiten, die Bienenvölker schwächen oder sogar bedrohen können. Von der Varroamilbe bis zur Amerikanischen Faulbrut – frühzeitiges Erkennen und gezielte Maßnahmen sind entscheidend, um die Ausbreitung zu verhindern und die Gesundheit der Völker zu erhalten.

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den wichtigsten Bienenkrankheiten, deren Symptome, Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten. Zudem erfahren Sie, welche gesetzlichen Vorgaben gelten und wo Sie Unterstützung erhalten.

 

Amerikanische Faulbrut (AFB) – Eine meldepflichtige Bienenkrankheit

Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine hochansteckende und meldepflichtige bakterielle Bienenkrankheit, die vor allem die Larven der Honigbienen befällt. Verursacht wird sie durch das Bakterium Paenibacillus larvae, dessen Sporen extrem widerstandsfähig sind und über Jahre in der Umwelt überleben können.

Erkennung der Amerikanischen Faulbrut

Typische Anzeichen eines befallenen Bienenvolkes sind:
✅ Lückenhaftes Brutbild (vereinzelte, eingesunkene oder perforierte Zelldeckel)
✅ Veränderte Konsistenz der toten Larven – schleimig, fadenziehend
✅ Übler, fauliger Geruch aus dem Bienenstock
✅ Eingetrocknete Larvenreste („Schuppen“) am Zellboden

Verbreitung und Risiken

Die Krankheit wird hauptsächlich durch Sporen in Futterkränzen, kontaminiertes Wabenmaterial oder den Kontakt mit anderen Völkern verbreitet. Auch Räuberei und unkontrollierter Wabenverkehr erhöhen das Risiko einer Infektion.

Vorbeugung und Bekämpfung

🔹 Regelmäßige Kontrolle der Bienenvölker durch Imkerinnen und Imker sowie Bienensachverständige (BSV)
🔹 Hygienemaßnahmen, insbesondere beim Austausch von Waben und Imkerei-Ausrüstung
🔹 Frühzeitige Meldung an das zuständige Veterinäramt bei Verdacht auf AFB
🔹 Falls erforderlich, behördlich angeordnete Sanierung oder Sperrbezirke zur Eindämmung der Krankheit

Ein gesundes Bienenvolk beginnt mit einer aufmerksamen Betreuung und regelmäßigen Kontrollen. Informationen zu aktuellen AFB-Sperrgebieten finden Sie im Tierseucheninformationssystem (TSIS) oder beim zuständigen Veterinäramt.

Leitlinie Amerikanische Faulbrut RLP

 

Der Kleine Beutenkäfer – Gefahr für Bienenvölker

Der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) ist ein Schädling, der ursprünglich aus Afrika stammt und sich mittlerweile in verschiedenen Teilen der Welt ausgebreitet hat. In Europa ist er bislang selten, wird aber als erhebliche Bedrohung für die Imkerei angesehen.

Wie erkennt man den Kleinen Beutenkäfer?

Aussehen: Der Käfer ist 5-7 mm groß, dunkelbraun bis schwarz, mit kurzen Fühlern und Flügeldecken, die den Hinterleib teilweise freilassen.
Larven: Ähnlich wie Wachsmottenlarven, jedoch mit Reihen von kleinen Dornen auf dem Rücken.
Schäden im Bienenstock: Die Larven ernähren sich von Brut, Pollen und Honig. Sie hinterlassen schleimige Rückstände, die zur Gärung des Honigs führen („Schleimkrankheit“), wodurch das Volk geschwächt oder zerstört wird.

Verbreitung und Risiken

🔹 Der Käfer kann durch Handel mit Bienenprodukten, infizierte Bienenvölker oder kontaminierte Ausrüstungen in neue Gebiete eingeschleppt werden.
🔹 Er legt seine Eier in Ritzen und Spalten im Bienenstock, wo sich die Larven entwickeln.
🔹 Nach der Larvenentwicklung verpuppen sie sich im Boden in der Nähe des Stocks und schlüpfen später als erwachsene Käfer.

Vorbeugung und Bekämpfung

🔹 Früherkennung: Regelmäßige Kontrolle der Beuten auf Käfer und Larven.
🔹 Hygiene: Vermeidung von Wabenbrüchen und saubere Lagerung von Waben und Honig.
🔹 Bodenbehandlung: In befallenen Gebieten kann der Boden unter den Beuten behandelt werden, um die Verpuppung zu verhindern.
🔹 Meldung: Der Kleine Beutenkäfer ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Bei Verdacht ist sofort das zuständige Veterinäramt zu informieren!

In Deutschland und den meisten EU-Ländern wird der Kleine Beutenkäfer streng überwacht. Informationen zu aktuellen Nachweisen und Maßnahmen erhalten Sie beim Tierseucheninformationssystem (TSIS) oder Ihrem Veterinäramt.

Leitlinie Beutenkäfer Rheinland

Kalkbrut – Eine Pilzerkrankung der Bienenlarven

Die Kalkbrut ist eine durch den Pilz Ascosphaera apis verursachte Bienenkrankheit, die vor allem die Larven befällt. Sie tritt besonders in feuchten und kühlen Witterungsperioden auf und kann zu erheblichen Verlusten in der Brut führen.

Symptome der Kalkbrut

Verhärtete, mumifizierte Larven: Die befallenen Larven sterben ab und trocknen zu weißen, später grauen bis schwarzen „Kalkbröckchen“ aus.
Unruhige oder geschwächte Völker: Starke Infektionen können zu Brutlücken und einer geringeren Volksstärke führen.
Auffällige Larven in den Fluglöchern: Arbeiterinnen räumen die mumifizierten Larven oft aus der Beute.

Ursachen & Verbreitung

🔹 Der Pilz bildet Sporen, die jahrelang überleben können und durch Futter, Waben oder kontaminierte Ausrüstung verbreitet werden.
🔹 Feuchte, schlecht belüftete Beuten sowie schwache oder gestresste Völker begünstigen die Erkrankung.
🔹 Besonders gefährdet sind Jungvölker und Völker mit genetisch anfälligen Königinnen.

Vorbeugung und Bekämpfung

🔹 Gute Standortwahl: Beuten sollten an trockenen, sonnigen Plätzen mit guter Belüftung stehen.
🔹 Starke Völker fördern: Eine gesunde Volksstärke hilft, Infektionen zu minimieren.
🔹 Hygienemaßnahmen: Alte, befallene Waben entfernen und nicht wiederverwenden.
🔹 Genetische Selektion: Königinnen aus widerstandsfähigen Völkern nachziehen.

Die Kalkbrut ist zwar keine meldepflichtige Krankheit, sollte aber ernst genommen werden. Durch gezielte Maßnahmen kann das Risiko für Bienenverluste minimiert werden.

Info Kalkbrut LWG Bayern

Chronisches Bienenparalyse-Virus (CBPV) 

Das Chronische Bienenparalyse-Virus (CBPV) ist eine ansteckende Viruserkrankung, die das Nervensystem und die Muskulatur der Honigbienen angreift. Im Gegensatz zum Akuten Bienenparalyse-Virus (ABPV) tritt CBPV oft ohne Varroabefall auf und kann ganze Bienenvölker schwächen.

Symptome des CBPV

Haarlose, schwarz glänzende Bienen, die sich von gesunden Tieren unterscheiden
Unruhige oder taumelnde Bienen, oft am Flugloch oder auf dem Beutenboden
Flugunfähigkeit und unkontrollierte Flügelbewegungen
Vermehrtes Sterben von Arbeiterinnen, insbesondere älterer Bienen
Konzentration erkrankter Bienen in Gruppen vor der Beute

Ursachen & Verbreitung

🔹 Das Virus verbreitet sich über direkten Kontakt zwischen Bienen, über Futteraustausch und kontaminierte Waben.
🔹 Infizierte Bienen scheiden das Virus über Kot aus, was die Ansteckungsgefahr innerhalb des Stocks erhöht.
🔹 Faktoren wie Überbevölkerung, Futterstress und schlechte Wetterbedingungen können den Ausbruch begünstigen.

Vorbeugung und Bekämpfung

🔹 Starke Völker führen: Gesunde, widerstandsfähige Völker sind weniger anfällig für CBPV.
🔹 Gute Hygiene in der Imkerei: Keine Waben oder Futter zwischen Völkern tauschen, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
🔹 Erkrankte Bienenstöcke reduzieren: Starke Infektionen können durch das Auflösen oder Vereinigen schwacher Völker kontrolliert werden.
🔹 Auswahl robuster Königinnen: Züchtung auf widerstandsfähige Genetik kann helfen, CBPV-Ausbrüche zu minimieren.

CBPV ist nicht meldepflichtig, kann aber erhebliche Verluste verursachen. Ein achtsames Management der Bienengesundheit und Hygienemaßnahmen sind entscheidend, um die Verbreitung dieses Virus einzudämmen.

Info Schweiz 

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